Acidophilus 

4. Was können wir vom Joghurt lernen?

In erster Linie sind es zwei wärmeliebende Milchsäurebakterien, die Milch bei Temperaturen von 35 bis 45 °C zu Joghurt säuern: der kugelförmige Streptococcus thermophilus und der stäbchenförmige Lactobacillus delbrückii subsp. Bulgaricus.

Verbraucher bevorzugen heute aber eher den mildsauren Joghurt. Man fand heraus, dass der ungeliebte kräftig säuernde Lactobacillus delbrückii bei der technologischen Joghurtherstellung durch ein anderes, weniger stark säuerndes Milchsäurebacterium, den Lactobacillus acidophilus, ersetzt werden kann. Da der Lactobacillus acidophilus auch ein natürlicher Bewohner des menschlichen Darms ist, gelten Produkte mit diesem Keim als besonders verträglich.

Durch mehrere Studien ist inzwischen zweifelsfrei nachgewiesen, dass Joghurtbakterien antibiotisch und auch krebshemmend wirkende Stoffe produzieren. Nicht eindeutig nachgewiesen ist jedoch, ob diese Stoffe in den geringen Konzentrationen, wie sie im Joghurt vorkommen, im menschlichen Körper wirksam werden. Insbesondere L. acidophilus kann sich zwar im menschlichen Darm ansiedeln und dort verdauungsstörende Mikroorganismen unterdrücken. Ganz eindeutig ist diese Wirkung für die Acidophilus-Art aber nicht belegt. Man ist deshalb in neuerer Zeit dazu übergegangen, weitere erwünschte Darmbakterien des Menschen für die Joghurtproduktion zu verwenden. Es handelt sich dabei z. B. um Bifidusbakterien. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Betroffener mit solch einem Joghurt seine Darmflora verbessern kann, ist wesentlich größer. 

Leider werden häufig Bakterienkulturen im Joghurt zur Haltbarmachung oder zur Unterbindung der Nachsäuerung durch Hitzebehandlung abgetötet. Joghurts im Lebensmittelhandel können deshalb wie Joghurtpulver zwar ein günstiges Milieu für noch in der Mikroflora des Darms vorhandene Bakterienkulturen schaffen, aber sie reichern in der Regel den Darm nicht mit neuen vitalen Kulturen an. Voraussetzung wäre nämlich, dass wirklich ausreichend viele lebende und vermehrungsfähige Bifidusbakterien im Joghurt vorhanden. Joghurts dürfen laut dem Codex Alimentarius zwar nur dann als solche bezeichnet werden, wenn sie lebende Milchbakterien enthalten. Allerdings ist der Prozentsatz nicht festgesetzt worden. Um wirklich eine massive Zufuhr zu erreichen, bedarf es der Zufuhr einer hohen Anzahl lebensfähiger Keime von außen. Dies kann nur durch entsprechende Acidophilus-Tabletten erreicht werden, bei denen lebende Kulturen in hoher Keinmzahl zugeführt werden.

1.
Warum ist eine intakte Darmflora so wichtig?
2. Welche Wirkungen haben Milchsäure-Bakterien?

3. Milchsäurebakterien sind die wichtigsten Keime der gesunden Darmflora
4. Was können wir vom Joghurt lernen?
5. Die Vorteile der rechtsdrehenden Milchsäure (L(+)-Milchsäure) nutzen
6. Lieber Joghurt oder lieber reine Milchsäure-Bakterien?
7. Wie kann man sich wirklich ausreichend mit Acidophilus-Kulturen versorgen?
8. vorsorgen für eine stabile gesunde Darmflora