2. Wie wirken Milchsäure-Bakterien, z. B. Acidophilus
im Darm?
Wissenschaftliche Untersuchungen in vielen Studien haben gezeigt,
dass das Milchsäurebakterium Lactobazillus acidophilus zahlreiche
positive Wirkungen hat.
Auf die Funktion als Wegbereiter für eine gesunde
Darmflora wurde bereits eingegangen. Milchsäurebakterien
scheiden Substanzen aus, die schädliche Bakterien absterben
lassen. Die Ansiedelung krankheitserregender Keime im Darm kann
also unterdrückt werden. Wegen ihrer starken Milchsäure-
und Essigsäurebildung produzieren die Lactobazillen eine
saure Umgebung. Insbesondere eingeschleppte Bakterien, die ein
neutrales oder ein basisches Milieu bevorzugen, haben es da schwer.
Nur eine einwandfrei funktionierende Darmflora garantiert eine
intakte Immunabwehr. Was viele nicht wissen,
der Darm und die in ihm vorhandenen Mikroorganismen spielen eine
ganz entscheidende Rolle zur Stärkung der natürlichen
Abwehrkräfte. Zahlreiche klinische Untersuchungen haben den
Einfluss von Miilchsäurebakterien auf das Immunsystem nachgewiesen.
Milchsäurebakterien regen Mechanismen des im Darm lokalisierten
Immunsystems an, die eine Infektion mit Krankheitserregern unwahrscheinlicher
machen.
Ein Großteil des Milchzuckers unserer Nahrung wird durch
Milchsäure-Bakterien zu Milchsäure abgebaut. Viele Menschen,
die Milchzucker nicht vertragen, weil ihnen ein Enzym zur Verarbeitung
des Milchzuckers fehlt, sind daher dank der Milchsäurebakterien
beschwerdefrei. Die Milchsäurebakterien ersetzen praktisch
die beim Menschen ausgefallene Produktion des Enzyms. Der Milchzucker
kann daher im Dünndarm gespalten werden, was bei Milchzuckerunverträglichkeit
sonst nicht der Fall ist.
Milchsäurebakterien können bestimmten Durchfallerkrankungen
vorbeugen oder deren Dauer verkürzen. Erste Beobachtung dieser
Art wurden Ende des 19.Jahrhunderts mit fermentierten Milchprodukten
gemacht. Mittlerweile haben medizinische Studien diese Wirkungen
sowohl für Joghurts als auch für probiotische Keime
in Tabletten bestätigt. Die Probiotika können sich in
ihrer Wirkung durchaus mit Antibiotika messen lassen, allerdings
mit dem entscheidenen Vorteil, dass probiotische Keime nur dort
wirken, wo sie auch hingelangen, nämlich im Darm, also nicht
die Keim-Besiedlung aller anderen Schleimhäute beeinflußt.
Die meisten Studien wurden mit isolierten Bakterien (u.a. auch
Acidophilus) durchgeführt. Dabei erhielten die Betroffenen
über mehrere Wochen hochdosierte Tabletten mit lebenden Kulturen.
Ob Joghurts ähnlich gut schützen, ist wissenschaftlich
noch kaum untersucht.
Verschiedene Studien zeigen deutlich, dass Milchsäurebakterien
die Entstehung krebserregender Verbindungen hemmen. Auch das Risiko
einer Krebsentstehung und das Wachstum von Krebszellen
im Darm wird vermindert. Die probiotische Bakterien Lactobacillus
acidophilus und Lactobacillus casei verringern die Aktivität
von Enzymen, die Nahrungsreste im Darm zu krebserregenden Substanzen
umwandeln. Dies mag eine Erklärung dafür sein, dass
die vermehrte Zufuhr von Milcherzeugnissen vor Dickdarmkrebs schützt.
1. Warum
ist eine intakte Darmflora so wichtig?
2. Welche
Wirkungen haben Milchsäure-Bakterien?
3. Milchsäurebakterien
sind die wichtigsten Keime der gesunden Darmflora
4. Was
können wir vom Joghurt lernen?
5. Die Vorteile der rechtsdrehenden
Milchsäure (L(+)-Milchsäure) nutzen
6.
Lieber Joghurt
oder lieber reine Milchsäure-Bakterien?
7. Wie
kann man sich wirklich ausreichend mit Acidophilus-Kulturen versorgen?
8. vorsorgen
für eine stabile gesunde Darmflora
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