Acidophilus 

 

Der Darm

Der Darm ist der weitaus längste Teil des Verdauungstrakts. Man unterscheidet verschiedene Abschnitte, die jeweils eine andere Funktion und eine andere Anatomie besitzen.

 

 

Magen

 

Zwölffingerdarm

 

Dünndarm

Dickdarm

 

Mastdarm

5. Der Zwölffingerdarm (das Duodenum)

Der Zwölffingerdarm ist der erste Darmabschnitt nach dem Magen. Er ist so lang wie zwölf Finger breit sind, also ca. 30 Zentimeter. Hinter dem Magenpförtner weitet sich der Zwölffingerdarm zunächst aus (Bulbus duodeni), bevor der eigentliche Dünndarmschlauch mit seiner charakteristischen Schleimhaut beginnt. Jeder Medizinstudent Im oberen Drittel des Zwölffingerdarms befindet sich eine Art Ventil für das Zumischen von Galle und Bauchspeicheldrüsensaft, die sogenannte Papille. Da der Magen seinen sauren Inhalt nur portionsweise in den Zwölffingerdarm abgibt, sind der bikarbonathaltige Saft der Bauchspeicheldrüse und das Sekret des Zwölffingerdarms in der Lage, den sauren Speisebrei zu neutralisieren. Der pH-Wert der Nahrung wird also im Darm drastisch erhöht. Je fettreicher eine Mahlzeit ist, umso mehr Gallensaft wird aus der Gallenblase dazugemischt. Die Galle emulgiert das Fett, ähnlich wie man dies von Spülmitteln her kennt, wenn das Fett der Speisereste vom Geschirr gelöst wird. Ein Enzym der Bauchspeicheldrüse, das man Lipase nennt, kann jetzt die Fette spalten. Der Zwölffingerdarm ist zwar nur ein sehr kurzer Abschnitt des mehrere Meter langen Darms, durch die Zuführung von Gallensaft und Bauchspeicheldrüsensaft hat er aber für die Verdauung eine wichtige Funktion. Er ist daher nicht ohne weiteres entbehrlich, während man ja bekanntlich vom Magen oder Dünndarm im Krankheitsfall große Bereiche operativ entfernen kann, ohne dass die Verdauung darunter leiden muss.

6. Dünndarm
7. Dickdarm, Mastdarm

8. Die Leber und die Gallenblase

Die Leber produziert täglich zwischen 700 und 1200 Milliliter Gallenflüssigkeit. Diese dient der Fett-Verdauung. Die Gallenblase ist das Speicherorgan führt die Gallenflüssigkeit. Jedes Mal, wenn ein fetthaltiger Speisebrei in den Zwölffingerdarm gelangt, wird durch einen hormonellen Reiz etwas Gallenflüssigkeit über den Hauptgallengang (Ductus choledochus) in den Zwölffingerdarm geschickt. Die Gallenflüssigkeit besteht im wesentlichen aus Bilirubin, Cholesterin und Gallensäuren. Durch ein Ungleichgewicht dieser Bestandteile kann es zur Bildung von Gallensteinen kommen.

9. Die Bauchspeicheldrüse (das Pankreas)

Die Bauchspeicheldrüse liegt quer im Körper unter und hinter dem Magen. Die Bauchspeicheldrüse produziert auf einen hormonellen Reiz hin einen alkalischen Saft, täglich fast 1,5 Liter. Der Bauchspeicheldrüsensaft fließt in den Zwölffingerdarm und neutralisiert dort die Magensäure. Erst im neutralen Milieu entfalten die Enzyme der Bauchspeicheldrüse ihre Wirkungen. Die Nahrungsbestandteile werden weiter zerlegt: Amylase zerlegt langkettige Kohlenhydrate in kurzkettige Kohlenhydrate oder Einfach-Zucker, Trypsin und Chymotrypsin führen zu einer enzymatischen Spaltung von Eiweiß in kleine Eiweißketten oder einzelne Aminosäuren, Lipasen zerlegen Fette. Unabhängig von der Produktion des Verdauungssaftes hat die Bauchspeicheldrüse noch Inseln, deren sogenannte Betazellen das Insulin produzieren, ein Hormon, das bei der Regulation des Blutzuckerspiegels von eminenter Bedeutung ist, wie sich bei vielen Patienten mit Zuckerkrankheit zeigt.