4. Der Magen
Der Magen nimmt die Speisen und Getränke
auf, die durch die Speiseröhre
zugeführt werden. Getränke haben nur eine kurze
Verweilzeit im Magen und gelangen rasch in den Zwölffingerdarm.
Feste Nahrung verweilt länger (meistens mehrere Stunden)
im Magen und wird nur in kleinen Portionen durch den Magenpförtner
(Pylorus) in den Zwölffingerdarm entlassen.
Der Magen ist ein muskelkräftiger Sack, der sich der
Menge seines Inhalts gut anpassen kann. Durch Muskelkontraktionen
wird der Nahrungsbrei immer wieder geknetet und langsam
in Richtung Magenausgang transportiert. Die Abgabe des sauren
Magensaftes in den Nahrungsbrei ist die zweite wichtige
Aufgabe des Magens. Die Speisen regen unterschiedlich stark
die Magensäureproduktion an. Förderlich sind beispielsweise
Gewürze. Der sehr saure pH-Wert des Magensaftes bewirkt
eine chemische Zersetzung des Speisebreis. Nach mehreren
Stunden chemischer und mechanischer Arbeit ist die Nahrung
dann meistens soweit zersetzt, das sie sehr dünnflüssig
und in viele kleine Abbauprodukte zerlegt ist. Der dünne
Speisebrei kann daher in den Zwölffingerdarm
entleert werden, wo der Körper die für
ihn wertvollen Bestandteile herausholt.
Da fast die gesamte Nahrung aus großen
Molekülen besteht, müssen diese erst chemisch
aufgespalten werden, bevor der Darm sie aufnehmen kann.
Der Magen sondert über spezielle Drüsen einen
Magensaft ab, der die Eiweiße, Fette und Kohlenhydrate
zerlegen kann. Da der Magen sich rhythmisch zusammenzieht,
wird die Nahrung kräftigt geknetet und mit dem Verdauungssaft
vermengt. Ca. 2 - 3,5 Liter Magensaft täglich produzieren
die ca. 35 Millionen winzigen Drüsen der Magenschleimhaut.
Die Magensäure dient auch der Abtötung
von Krankheitserregern, die mit der Nahrung aufgenommen
werden. Kaum ein Bakterium kann die saure Magenbarriere
unbeschadet überwinden. Ausgenommen sind sehr massive
Verkeimungen bei verdorbenem Essen oder Bakterien in Getränken,
die praktisch ungehindert den Magen passieren. |